poetenladen    poet    web

●  Sächsische AutobiographieEine Serie von
Gerhard Zwerenz

●  Lyrik-KonferenzDieter M. Gräf und
Alessandro De Francesco

●  UmkreisungenJan Kuhlbrodt und
Jürgen Brôcan (Hg.)

●  Stelen – lyrische GedenksteineHerausgegeben
von Hans Thill

●  Americana – Lyrik aus den USAHrsg. von Annette Kühn
& Christian Lux

●  ZeitschriftenleseMichael Braun und Michael Buselmeier

●  SitemapÜberblick über
alle Seiten

●  Buchladenpoetenladen Bücher
Magazin poet ordern

●  ForumForum

●  poetenladen et ceteraBeitrag in der Presse (wechselnd)

 

Charlotte Warsen
die karelische grenze


am ende standen wir also vor diesem wald der total massiv war. mit massivem tier aus reinem tierstoff und getier. also nichts als wander­bewegung, wald­materie, tier­masse. der zog sich hin, der wald. zäher waldsaft. gemeines waldwax, feinstes waldöl, totale dichte; der wald passierte, uns, passierter wald. der wald war rein, ich dachte noch, es passt nichts rein in diesen wald: der wald kann alles in sich auf­nehmen, alles. überall baum­schaum überall war und ist wald wird wald sein, überall unterholz; unterhalb axt. der wald ist clean und leise und lauter wald. der wald legt an. er legt es darauf an. wald war schon, kommt aber wieder. wallender wollender wald. der wartende wald. der kommende wald, der dolce wald. der wald ist nischenlos und sehr prestige. ihm fehlt nichts, er ist urban und ahnt etwas. alles was hart ist, alles was grün ist; ver­schlun­gene lungen, ver­schwun­dene kuhlen, mulden, mulden: der wald steigt. unentrinnbare rinnsale. der wald haart. baldwald und bold wald. der wald boomt, der wald boult, der wald bumst. der wald ist kalt, der wald ist alt der wald ist an, der wald ist zu. der wald ist heute zu. der wald macht an. er legt uns ein. ärgert uns über sich selbst. der wald ist arg. der wald wird, der wald wird kalt, der wird erwachsen, der wald. wald. der wald gebiert, der waldstirbt. der wald brennt auf der zunge, der ascht uns ab. man kann nicht an der lasche ziehn. man kann den wald nicht abziehen, man kann die wachsstreifen nicht abreißen; der wald ist unhin­ter­gehbar. der wald schleift und schleppt. der wald schlauft und schläft. der wald schnauft. der wald trinkt. er zieht wald­wasser und: wald­durch­tränkter wald. klischee und schnee, so wald, so weiter, der wald ist wahr. der wald prallt, er ist zumindest aus metall und all. der wald eitert, der wald weitert, der wald würgt, der wald wurzelt und gnomt. der wald spritzt überall quillt wald, gilt wald, wandert wald, gelingt wald und schlingt wald, valid wald. longing for löcher, but no no. inwards and outwärts imwald und waldwärts wald­wechsel wildwald waldwuchs nachwuchs und ach-wuchs. ach baldwuchs. der wald wächst – efeu dem nach. wald im wandel der zeiten, wand in zeiten des waldes; rand­tropisch, saum­seicht, west­fahl. chitin­panzer­schwarz­glänzend und glatt.walded und branded; landen andere dran an inter­lianen. passen inzwischen­bäume äste stämme: kein blatt mehr
Charlotte Warsen    16.04.2012   

 

 
Charlotte Warsen
Lyrik