poetenladen    poet    web

●  Sächsische AutobiographieEine Serie von
Gerhard Zwerenz

●  Lyrik-KonferenzDieter M. Gräf und
Alessandro De Francesco

●  UmkreisungenJan Kuhlbrodt und
Jürgen Brôcan (Hg.)

●  Stelen – lyrische GedenksteineHerausgegeben
von Hans Thill

●  Americana – Lyrik aus den USAHrsg. von Annette Kühn
& Christian Lux

●  ZeitschriftenleseMichael Braun und Michael Buselmeier

●  SitemapÜberblick über
alle Seiten

●  Buchladenpoetenladen Bücher
Magazin poet ordern

●  ForumForum

●  poetenladen et ceteraBeitrag in der Presse (wechselnd)

 

Klára Hůrková

An das Wort


Ich warte im zeilenlosen Raum
Und du bist wieder da, mein Wort
Und wenn die Menschen untreu sind
du kommst und bleibst

Du kommst von den Menschen
hast bei ihnen gewohnt
bist durch ihre Wände gegangen

Du kennst ihre Wundstellen
Winkel zum Abstellen der Gepäckstücke
für Reisen, die nie verwirklicht wurden

Du kennst den Tau im Spinnennetz
ihrer Wünsche, der glänzt
und in der Sonne verdampft

Du hast ihre traumgetränken Kopfkissen
umschwebt und bist mein verlängerter Arm
und meine Hand, die streicheln will, aber nicht kann
denn sie ist nur ein Hauch

Und dennoch bringst du mir
einen Olivenzweig über die Gewässer
Und ich kann mit dir durch die Wände gehen
in Räume, die tiefer sind als die Meeresluft
wo ich den anderen begegne

Klára Hůrková   2014   

 

 
Klára Hůrková
Lyrik