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Tal Nitzán

גרינלנד

 

אַתָּה מַחֲלִיק בֵּין קַוֵּי הָאֹרֶךְ,

חוֹרֵץ אֶת הַקַּרְחוֹן מִמַּעֲרָב לְמִזְרַח.

רוּחוֹת נוֹשְׁכוֹת אֶת פִּיךָ,

מִלּוֹתֶיךָ נֶעֱתָקוֹת לְכוֹכְבֵי כְּפוֹר.

מִתּוֹךְ תַּעֲנִית הַשְּׁתִיקָה

אַתָּה מַפְרִיחַ לִי בַּאִינְטֶרְנֶט

מִינִיאָטוּרָה שֶׁל מְקוֹמְךָ:

קֶרַח מִיָּם וְעַד יָם

וְסָבִיב לוֹ רִקְמָה יְרוּקָה.

 

בַּחֲצִי הַכַּדּוּר הַמּוּאָר בְּלִי רַחֵם – אַרְצִי,

שְׁסוּעָה, אַדְמָתָהּ בְּגוֹנֵי הַצָּרַעַת.

צָחוֹר, מְמֻשָּׁךְ וּפָעוּר,

מֶרְחָק הוּא לָעַג.

לֹא: מֶרְחָק הוּא הַחֶדֶר

שֶׁבּוֹ אֲנִי מֻתֶּרֶת

לִטְווֹת וְלִפְרֹם כְּאַוַּת נַפְשִׁי:

קֶרַח,

שָׁסוּע,

יָרֹק.


  

Grönland

Du gleitest zwischen den Längenkreisen
ritzt von Westen nach Osten in den Gletscher.
Winde beißen deinen Mund,
deine Worte sind zu Froststernen erstarrt.
Mitten aus dem Fasten der Stille
lässt du mir im Internet deinen Ort
als Miniatur zufliegen:
Von Meer zu Meer nichts als Eis
und drum herum ein grünes Gewebe.

Auf der erbarmungslos erleuchteten Halbkugel – mein Land,
gespalten, sein Erdboden in den Farben der Lepra.
Weiß, ausgedehnt und klaffend,
so spottet der Abstand.
Nein: Der Abstand ist das Zimmer,
in dem ich frei bin
zu weben und aufzutrennen nach Seelenbegehr:
Eis,
gespalten,
grün.

Übersetzung: Gundula Schiffer
(Aus: Gewohnter Abend / 2006)

Tal Nitzán  16.01.2013   

 

 
Tal Nitzán
Lyrik