poetenladen    poet    verlag

●  Sächsische AutobiographieEine Serie von
Gerhard Zwerenz

●  Lyrik-KonferenzDieter M. Gräf und
Alessandro De Francesco

●  UmkreisungenJan Kuhlbrodt und
Jürgen Brôcan (Hg.)

●  Stelen – lyrische GedenksteineHerausgegeben
von Hans Thill

●  Americana – Lyrik aus den USAHrsg. von Annette Kühn
& Christian Lux

●  ZeitschriftenleseMichael Braun und Michael Buselmeier

●  SitemapÜberblick über
alle Seiten

●  Buchladenpoetenladen Bücher
Magazin poet ordern

●  ForumForum

●  poetenladen et ceteraBeitrag in der Presse (wechselnd)

 

Tina Gintrowski
LYRIKSTORIES II


beginnt SO NACKT DER TAG bewölkt mit zahnbelag zu wenig haut ein krach und alles bricht ich will es so nicht mehr wir und der eichelhäher spähen durch den stein mit loch und glauben langsam doch dass eine welt uns dort erwartet wo wir sowieso hingehen ich sagte ja bereits ich kannte wen vom sehen und sogar der wird heute morgen oder bald dann auch dort sein wir waschen uns und werden rein und klar sehen wir uns schon im abendlicht und keiner widerspricht



nimm bitte deine teile aus dem gang da muss doch gleich der schwertransporter lang der meine sünden fährt die sind nämlich verjährt und werden jetzt entsorgt das fahrzeug hab ich AUSGEBORGT VON GOTT der hat gesagt wenn du es nicht mehr brauchst brings einfach auf den schrott



ich hab die letzte nacht mit dem vater meines kindes verbracht sogar die beine wurden dafür poliert in der überfüllten badewanne aus der dann folgerichtig auch das wasser lief auf den boden viele handtücher voll und die tür hab ich MITRASIERT die ausgehängt worden war zwischendurch ging er weg und es war kompliziert ihn zu erreichen weshalb ich wie immer gleich panisch wurde aber dann klappte es doch mit dem telefon als gerade er aus der dusche kam und ich hab alles stehen und liegen lassen und wir haben uns nochmal gesehen es war seltsam und trotzdem so schön
ich wollte nicht aufwachen und mag jetzt wach den tag nicht



beschreibe mir doch mal wie diese reibe unseren rübezahl vertrieben hat ich glaub es war in einer großen wolkenstadt oder wie siehst du das war es dort nass fiel wasser DICK WIE MURMELN aus den himmelshütten und schien es damals alle zu verschütten und rief der hirte hüte dich und nahmst du dann dein doppelich und schlichst dich fort an einen anderen ort den du noch heute suchst und dabei deinen orientierungssinn verfluchst kann es was glaubst du circa so gewesen sein ja vielleicht oder jein



ich hab DIE LETZTE nacht schon wieder mit dem vater meines kindes verbracht in einem ausland lebten wir er war krank und ich ging zu irgendeiner schule wo ich auch lebensmittel einkaufte dann suchte ich lange den weg zurück und als ich ihn fand lag er da und ich hab seine hand genommen weiter weiß ich nicht mehr aber eins weiß ich schon:
nach diesen nächten ist das aufstehen so schwer



nimm meine liebe und bau uns DARAUS EIN SCHNECKENHAUS für mehr reichts erstmal nicht aber vielleicht bauen wir ja später aus oder was an und dann kommen wir besser mal so richtig und groß raus ich trage meine kleine derweil richtung sonnenmittelstand und singe ihr was vor von einem land in dem fast jeder alles kann und darf und wann es soweit ist wissen wir nicht genau aber dem herrn sei dank ist gott ja eine frau



ständig alten tränen nahe die sich immer neu anfühlen ständig sich in kissen wühlen und verwirrt sein zwischen stühlen keiner darf beläge stehlen ich darf mich nicht mehr verwählen wird zu teuer sonst und dann kriegt man bei drei eins auf die mütze meine beine stehen mir stütze wann bin ich soweit es gibt doch dort AM HORIZONT NOCH ZEIT



das ist doch wahnsinn was du da beschreibst und was du dir an WELTAUSWAHL da einverleibst kann sich nicht einer einmal eingestehen dass selten alle vorwärts gehen ja doch ich kannte wen vom sehen der wird auch deine lebensuhr noch mal verdrehen und dann kann endlich einer ders verdient hat auferstehen



gehen wir JETZT WOHIN nach sumatra ein fischer stand mal ganz allein am meer und sah die fische da und dort im wasser glänzen er warf einen speer nach ihren schwänzen und hat sie doch verfehlt aber das ist ja gar nicht das was zählt

 

Tina Gintrowski       06.11.2009       

 

 
Tina Ilse Maria Gintrowski
Texte
Lyrik