poetenladen    poet    verlag

●  Sächsische AutobiographieEine Serie von
Gerhard Zwerenz

●  Lyrik-KonferenzDieter M. Gräf und
Alessandro De Francesco

●  UmkreisungenJan Kuhlbrodt und
Jürgen Brôcan (Hg.)

●  Stelen – lyrische GedenksteineHerausgegeben
von Hans Thill

●  Americana – Lyrik aus den USAHrsg. von Annette Kühn
& Christian Lux

●  ZeitschriftenleseMichael Braun und Michael Buselmeier

●  SitemapÜberblick über
alle Seiten

●  Buchladenpoetenladen Bücher
Magazin poet ordern

●  ForumForum

●  poetenladen et ceteraBeitrag in der Presse (wechselnd)

 

Zeichen
Wieder einmal aus den Umrissen der Berge Bedeutung lesen, Buchstaben aus den unbewaldeten Flächen, wieder einmal Wolkennachrichten empfangen, Astlöcher zählen – auf die Länge der Planke elf – und die Seesonnenblitze für Kurzwellen halten, wieder mal glauben, der Vierte, der durch die Tür kommt, der ist es, der bringt eine Botschaft, eine gute oder zumindest eine für mich.

Zwischen drei Bergen das W sehen – keine Kunst, aber erkennen muss man es doch – und der Optimist bewegt seinen Mast metronomisch, der Sonnenkogel sieht aus wie ein Wisent und der Wind auf dem See, als könne man mit den Fingerkuppen darüber fahren, mit geschlossenen Augen, wie über eine Walnussschale.

Und einer hält eine Zigarette parallel zum Wasserspiegel, ein Ärmel weht in der Luft, ein gestreifter, dahinter hebt jemand die Hand, wie zum Winken, was nichts bedeutet, während in der Mitte der Wolke ein Stern ausreißt, wieder mal eine Nachricht erhalten, von einem Schatten, dem Lichteinfall, einem Torso oder der Abwesenheit von Nebel.

 

Ulrike Ulrich       26.06.2007       

 

 
Ulrike Ulrich
Prosa
Lyrik
Porträt