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Uwe Kolbe erhält Lyrikpreis Meran 2012 |
06.05.2012 |
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Glückwunsch an die Preisträger: Uwe Kolbe sowie Christoph Wenzel und Karin Fellner
Am Abend des 05. Mai 2012 hat die Jury des Lyrikpreises Meran (siehe News 410) ) drei Preisträger bekannt gegeben. Den Lyrikpreis Meran der Südtiroler Landesregierung (8.000 Euro) erhält Uwe Kolbe. Der Alfred-Gruber-Preis (Stiftung Südtiroler Sparkasse, 3.500 Euro) geht an Christoph Wenzel. Mit dem Medienpreis (RAI- Senders Bozen, 2.500 Euro) wird Karin Fellner ausgezeichnet.
Die Statements der Jury:
„Für Gedichte, die Stationen einer Biographie in schillernden Bildern, in saloppem und hohem Ton abschreiten, die anspielungsreich Literatur, Kunst, ein ganzes Dichterleben umfassen und auf ihrer paradoxen Suche nach Klarheit einen Paradiesgarten finden - bekommt Uwe Kolbe den Lyrikpreis Meran 2012.“
„Für einen Zyklus, der bei kluger Abwägung aller poetischen Mittel – Metaphorik, Klang, Dialekt – zu einer atmosphärisch dichten Komposition führt, für im Grundton elegische Miniaturen, denen es gelingt, eine Industrielandschaft, eine Zeit auf berührende Weise im Gedicht zu bewahren, erhält Christoph Wenzel den Alfred-Gruber-Preis 2012.“
„Eine Poesie, die sich auf den Zauber des Phantastischen versteht, genauso wie auf den Blick für die verborgenen Öffnungen und Zwischenräume, die „subraumrisse“, in denen immer wieder etwas Neues anfangen kann. Der dichterische Schwung dieses surrealistisch unbekümmerten Lobs der Torheit überzeugte die Jury – der Medienpreis des RAI Sender Bozens geht an Karin Fellner.“
Uwe Kolbe, geboren 1957 in Berlin (Ost), lebt in Berlin. 1976 wurden auf Vermittlung von Franz Fühmann erste Texte von Uwe Kolbe in der Literaturzeitschrift Sinn und Form veröffentlicht. 1987 siedelte er in die Bundesrepublik über. Ausgezeichnet wurde er unter anderem mit dem Friedrich-Hölderlin-Preis und dem Preis der Literaturhäuser. Zahlreiche Gedichtbände, so zuletzt Heimliche Feste (Suhrkamp 2008).
Zn den Preisträgern der letzten Jahre gehören: Ulrike A. Sandig (2006), Martina Hefter (2008) und Andre Rudolph (2010).
Uwe Kolbe – Kein Haus
Wenn aber kein Haus mein eigen,
ich zu den Verzerrten gehöre,
denen nicht Not, aber ungerecht
Zorn galt, der älter war, zu alt,
dass, die ihn ausschrien gegen sie,
auch gegen sich schrien, sich selbst
nicht hörten, ach die – Eltern?
Weiterlesen: Uwe Kolbe: Kein Haus (poet nr. 11)
Uwe Kolbe mit Übersetzungen zu Luke Davies: Love Poems (poet nr. 12)
Elke Erb über Uwe Kolbe
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