Ulrich Greiner sieht das Ende der Avantgarde
Ulrich Greiner macht in der ZEIT einen Trend zur gediegenen Unterhaltungsliteratur aus. Sowie die Gesellschaft inzwischen eher Sicherheiten suche, erwarte das Publikum von der Literatur Sinngebung. Die Konvention sei gefragt, nicht das Experiment. Und die Verlage präsentieren ihre gut lesbare Durchschnittsliteratur fürs Frühjahr 2006 in Katalogen, die raffinierter und kostbarer seien als die angepriesenen Bücher selbst. Früher – Ende der sechziger Jahre – sei die Kritik ganz wild auf Avantgardistisches gewesen. „Die Literatur, die wir haben, verrät, wie wir uns fühlen.“
Bleibt die Frage: Gibt es heute weniger Avantgardistisches als in den Jahren der Studentenbewegung? Es ist jedenfalls selbstverständlicher geworden und tritt nicht mit dem revolutionär-ambitionierten Anspruch der späten Sechziger auf.
Glosse in der Zeit: Trost und Rat
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