Der Germanist und die repräsentative Sammlung deutscher Lyrik
Kaum einen Namen bringt man so selbstverständlich mit der Sammlung von Gedichten in Verbindung wie den Karl Otto Conradys. Als Herausgeber vieler Anthologien und des Großen Conrady (Artemis & Winkler, 2. Auflage, 2001) hat er Klassiker und Gegenwartsautoren deutscher Lyrik versammelt, eingeordnet und seinen Lesern zugänglich gemacht. In der Frankfurter Anthologie von Marcel Reich-Ranicki ist er mit einem Aufsatz über Erich Fried vertreten. Doch wurde der Große Conrady zuweilen auch als überalteter Kanon betrachtet. Gern stellte Conrady seinen Studenten die Frage: „Warum eigentlich noch (Goethe) lesen?“ Ja, warum?
Zum großen Conrady-Kanon schreibt Anton Leitner: „Er wiegt fast 2000 Gramm und versammelt mehr als 2000 Gedichte aus über tausend Jahren, vom berühmten Wessobrunner Gebet bis hin zum Liebesgedicht Kleine Einladung des 1974 geborenen Slam-Poeten Bastian Böttcher.“
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