Samuel Beckett weltweit
Beckett, der am 13. April 2006 hundert Jahre geworden wäre, wird in zahllosen Veranstaltungen gefeiert. Sicher hat keiner die Beckett- Events gezählt – weltweit sind es gewiss eher mehr als tausend. Es wird gelesen, Theater gespielt und diskutiert, gezeichnet, ausgestellt und literarische Sinnsuche betrieben. Das Netzwerk der deutschen Literaturhäuser bot bereits am 6. April die Simultanaktion: „Die große Beckett-Nacht“ in einigen Großstädten.
In Hamburg ist man etwas später dabei, wenn ein Team das Projekt Beckett in Town durchführt. Die für den Herbst geplanten Veranstaltungen sollen sowohl Becketts Wahrnehmung der Stadt als auch umgekehrt die Rezeption Becketts durch die Stadt zum Thema haben.
Richtig lohnend ist es natürlich in Dublin selbst, dafür sorgt das Beckett Centenary Festival. Natürlich auch hier Theaterstücke, dazu Filme mit Bezug zu Becketts Leben und Werk. Die irische Nationalgalerie in Dublin zeigt die Ausstellung Beckett and the Visual Arts. Auch in Japan ist man ganz auf Beckett eingestimmt mit dem internationalen Samuel-Beckett-Symposium in Tokyo Borderless Beckett.
„Samuel Beckett ist der größte Dichter unserer Zeit, die herausragende Schriftstellergestalt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewesen, der Poet unserer Finsternisse...“, schrieb Joachim Kaiser in der SZ. Auch durch Adornos Ästhetischer Theorie geistert Beckett als Heroe der Moderne.
In den letzten Jahren kehrt man gern Becketts Bezug zu Deutschland hervor, er reist nach Berlin, Dresden, Hamburg. Er mochte die Reeperbahn, deutsches Bier, die Expressionisten, besuchte seine Cousine in Kassel und Carl Valentin und schätzte den Romantikmaler Caspar David Friedrich, dessen Bilder zu Warten auf Godot angeregt haben (Zwei Männer in Betrachtung des Monds).
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