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Neuer Feminismus statt Eva-Prinzip 27.08.2006
Autorinnen fordern eine neue Debatte über die Rolle der Frau in unserer Gesellschaft

Zwar sind die Mutter-Thesen der ARD-Nachrichtensprecherin Eva Hermann von Wissenschaftlern als unhaltbar bezeichnet worden, doch es gab viel Wirbel um die Angriffe Hermanns auf feministische Positionen. Das alles wird den Verkauf ihres Buches „Das Eva Prinzip“ (Pendo, September 2006) sicher nicht schaden. Dass Mütter die besseren Frauen seien und dass von nichtberufstätigen Müttern betreute Kinder die besseren Schüler wären –- dies wird auch von einer großen Mehrheit der Bevölkerung bezweifelt.

Doch hat Eva Hermann zumindest einige Frauen, darunter Künstlerinnen, Schauspielerinnen und Schriftstellerinnen, herausgefordert, sich über die Rolle der Frau und über die Emanzipation aktuell Gedanken zu machen. In der ZEIT beispielsweise ziehen 15 Frauen Bilanz und kommen zu der Einsicht, es sei wieder Zeit, sich mehr für die Stärkung der Frau einzusetzen.

Die Autorin Karen Duve schreibt: „Ich habe mir im Laufe meines Lebens schon viel dummes Zeug über meinesgleichen anhören müssen. In den siebziger Jahren hieß es, Frauen könnten keine Tischlerlehre machen, weil ihre Daumen zu kurz wären, um einen Hammer zu halten. Jesus! Und der öffentliche Dienst wollte keine weiblichen Busfahrer einstellen, weil man Frauen nicht zutraute, vier Stunden lang Busse zu lenken, ohne zwischendurch eine Toilette aufsuchen zu müssen. Heute erscheinen uns diese Argumente als das, was sie sind ... “
Karen Duve | Die Zeit  externer Link

Alexa Hennig von Lange findet: „Noch angespannter wird die Situation, wenn Kinder hinzukommen. Dann verspüren Frauen diesen permanenten Zwiespalt: eine gute Mutter sein zu wollen, aber trotzdem nicht finanziell abhängig vom Mann. Aus dieser Doppelanstrengung erwächst der Eindruck, mehr zu leisten als der Mann. Da kann von Gleichberechtigung natürlich keine Rede sein. Ursprünglich ging es bei der Frauenbewegung doch genau um diese Errungenschaft ...“
Alexa Hennig von Lange | Die Zeit  externer Link

Und die Grande Dame der Psychoanalyse Margarete Mitscherlich träumt davon, dass die Emanzipation der Frauen vollendet wird.
Margarete Mitscherlich | Die Zeit  externer Link

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