Der Autor Ingo Schulze wurde am Samstag mit dem Peter-Weiss-Preis der Stadt Bochum ausgezeichnet.
Ingo Schulze, der 2006 Finalist für den Deutschen Buchpreis war, ist vor allem durch sein 1998 erschienees Buch
Simple Storys bekannt geworden. Der gebürtige Dresdner wurde geehrt für seine literarische Meisterschaft, mit der er die Wendezeit in Deutschland darstellt. Gleichzeitig wird im Museum Bochum die Ausstellung „Fluchtpunkt Paris“ eröffnet, die bis 14. Januar an die zahlreichen Aufenthalte von Peter Weiss in der französischen Metropole erinnert. Bilder, Plastiken und Fotos sowie Briefe, Manuskripte und Bücher zeigten exemplarisch, was Peter Weiss in Paris erlebt habe, erläuterte ein Museumssprecher am Donnerstag.
Um dem gesamten Spektrum des Schaffens von Peter Weiss Rechnung zu tragen, wird der nach ihm benannte Preis alle zwei Jahre im Wechsel in den Sparten Literatur, Theater, Bildende Kunst und Film vergeben. Er ist nach Angaben der Stadt der einzige Kulturpreis im deutschsprachigen Raum, der diese vier Sparten miteinander verbindet. Der Preis ist mit 15 000 Euro dotiert.
Der Autor und Maler Peter Weiss (1916-1982) wäre am Mittwoch 90 Jahre alt geworden. Sein Werk "Die Ästhetik des Widerstands" gilt als eines der wichtigsten deutschen Bücher der 70er Jahre.
Begründung der Jury zur Preisvergabe:
Ingo Schulze erhält den Peter-Weiss-Preis 2006 für seine literarische Meisterschaft, mit der er in seinen Büchern sowohl die Wendezeit in Deutschland und Europa als auch die Nachwendezeit darstellt. Keiner hat wie er mit überlegener sprachlicher Kraft und einem erstaunlichen Reichtum an stilistischen Mitteln, mit besonderer Präzision und herausragendem Einfühlungsvermögen den Prozess der deutschen Einheit in seinen entscheidenden Momenten geschildert.
Peter-Weiss-Preis
Museum Bochum