Schwacher Buchmarkt, schwacher Suhrkamp Verlag, schwaches Wort des Jahres, schlimmster Buchtitel
Buchmarkt mit Einbußen
Der Buchmarkt schwächelt vor dem Fest, teilt das Handelsblatt mit (Handelsblatt ). Vergeblich warte die Branche bisher auf eine Rettung durch das Weihnachtsgeschäft. Ein Umsatzminus sei in diesem Jahr angesichts des enttäuschenden Geschäfts zu erwarten. Was fehlt? Natürlich: Ein Harry Potter oder ein Buch wie Sakrileg.
Suhrkamp-Krimi
Allerlei Schwächungen gibt es auch, in Permanenz, bei Suhrkamp. Seit der Schweizer Andreas Reinhart seine Anteile am Suhrkamp Verlag an die beiden Hamburger Geschäftsleute Claus Grossner und Hans Barlach veräußert hat, ist um das traditionsreiche Frankfurter Verlagshaus ein Wirtschaftskrimi entbrannt.
Im Machtkampf zwischen den Hamburger Investoren und der Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwicz kann Grossner sich einen Mediator vorstellen. Die Witwe des ehemaligen Suhrkamp-Chefs Unseld hatte nach dessen Tod den Posten der Verlegerin übernommen. Sie hält über die Siegfried und Ulla Unseld-Berkéwicz Familienstiftung 51 Prozent an Suhrkamp. Querelen sind seit ihrem Amtsantritt Alltag bei Suhrkamp. (FR zum Suhrkamp-Streit )
In der ZEIT hatte sie in ihrer ersten öffentlichen Stellungnahme zu der Auseinandersetzung gesagt: „Die juristische Seite ist sicher. Wir werden mit diesen Leuten nichts zu tun haben.“ (Interview in der ZEIT )
Gammelfleisch auf der Fanmeile
Eher schwach mag manchem auch das Wort des Jahres 2006 vorkommen: Fanmeile. Alles andere als schön, hat es sich dennoch gegen Generation Praktikum (Platz 2) und Karikaturenstreit (Platz 3) durchgesetzt. Besser jedenfalls als Klinsmänner (Platz 9).
Mit Fanmeile, so informiert die zuständige Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS ), wurden Orte bezeichnet, die während der WM in Deutschland Fußballbegeisterte aus aller Welt zu Hunderttausenden aufsuchten, um dort ihrem ganz besonderen Lebensgefühl Ausdruck zu verleihen.
Anwärter aufs Unwort des Jahres ist immer noch „Gammelfeisch“. „Gammelfleisch auf der Fanmeile“ wäre endlich einmal eine starke Kombination.
Die Geschwindigkeit des Dunkels
Passend lobt die
WELT einen Preis für den schlimmsten Buchtitel des Frühjahrs aus. Anwärter sind: Die Geschwindigkeit des Dunkels, Eine englische Form von Glück und Hitlers Kanarienvogel. (Die Welt ).