»Leipzig liest« ist das Lese-Festival der Superaltive mit über 1.900 Veranstaltungen, 1.500 Mitwirkenden und rund 300 Spielstätten. Und auch der Poetenladen ist dabei.


Leipzig liest

(Leipzig liest) »Leipzig liest« – das ist mehr als ein Slogan. Die Stadt lebt mit der Literatur – und das seit nunmehr 16 Jahren. Europas größtes Lesefestival ist ein Gemeinschaftsprojekt der Leipziger Messe und ihrer Partner, der Stadt Leipzig, des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, des Mitteldeutschen Rundfunks, des CLUB Bertelsmann, des Kuratoriums Haus des Buches e. V. und der an der Messe beteiligten Verlage.

Das Lesefest der Superlative bietet in diesem Jahr über 1.900 Veranstaltungen (2006: 1.800) mit rund 1.500 Mitwirkenden. Messegeschäftsführer Wolfgang Marzin: »Im Moment gehen wir davon aus, dass die Buchmesse 2007 bei Ausstellerzahlen und Fläche noch einmal um sieben Prozent zulegen wird, was - wie in den Jahren zuvor - auf kleine und mittlere Verlage zurückzuführen ist. Es geht uns aber nicht um neue Rekorde, sondern darum, dass die Autoren und Verlage hier ihr Publikum finden, dass hier vielleicht neue Sterne am Literaturhimmel entdeckt werden.«

»Wir haben unser Profil der literarischen Buchmesse mit Reihen wie der `Langen Leipziger Lesenacht`, `Jahrhunderzeugen` oder der Verleihung des `Preises der Leipziger Buchmesse` in den vergangenen Jahren geschärft. Heute können wir sagen, dass wir die wichtigste Autorenmesse im deutschsprachigen Raum sind«, sagt Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse.

Auch 2007 werden die Altmeister und die Jungstars der deutschsprachigen Literaturszene erwartet. So kommen unter anderem Günter Grass, Martin Walser, Hans Magnus Enzensberger, Christoph Hein, Wolf Biermann, Thomas Brussig, Ingo Schulze, Clemens Meyer, Tanja Dückers, Feridun Zaimoglu, Wilhelm Genazino und Volker Braun.

Außerdem können sich die Messesucher auf Ulrich Wickert, Dirk Sager, Wolf von Lojewski, Heiko Engelkes, Nick Desiree, Michael Degen und Götz Aly und Sarah Kuttner freuen.

Zu den internationalen Stars zählen unter anderem Tschingis Aitmatow, William Boyd, DBC Pierre, Dževad Karahasan, Louis Begley, Eric-Emanuel Schmitt und Bora Cosic.

Auch zahlreiche Sänger und Schauspieler haben ihr Kommen angekündigt, darunter Heinz Rudolf Kunze, Otto Sander, Ben Becker, Jan Josef Liefers, Iris Berben, Jutta Speidel, Marianne Sägebrecht, Heiko Deutschmann, Ulla Meinecke, Dieter Mann und Hanns Zischler.

Johannes Heesters als Jahrhundert-Zeuge zu Gast in Leipzig

Die im vergangenen Jahr eingeführte Reihe »Jahrhundert-Zeugen« wird in diesem Jahr fortgesetzt: So werden im Rahmen von »Leipzig liest« Johannes Heesters (103), Heinz Florian Oertel (79), Lenka Reinerova (90), Gerhard Kurt Müller (80), Günter Lambrecht (77), Georg Stefan Troller (85), Erich Loest (80) und Monserrat Abelló (88) erwartet.

»Leipzig liest« mit über 300 Spielstätten

Das Unverwechselbare an »Leipzig liest« sind die zahlreichen – oft sehr ungewöhnlichen – Leseorte. Mit über 300 Partnern, die an den vier Märztagen in das Lesefest einbezogen sind, hat sich die Anzahl der Spielstätten gegenüber dem Vorjahr erneut erhöht (2006: 250). Neue Leseorte sind in diesem Jahr beispielsweise das Galeriezentrum Baumwollspinnerei, das Dominikanerkloster Sankt Albert, die Leipziger Wasserwerke, die Reitsporthalle Wahren und das AudiZentrum Leipzig

Leipzig hört: 120 Aussteller und rund 100 Veranstaltungen

Vor acht Jahren führte die Leipziger Buchmesse den Themenschwerpunkt »Hörbuch« ein. »Mit über 120 Ausstellern, über 100 Veranstaltungen und einer Präsentation aller ARD-Hörfunkanstalten ist und bleibt die Leipziger Buchmesse der wichtigste Branchen-Treffpunkt für die nationalen Hörbuchverlage«, sagt Buchmesse-Direktor Oliver Zille. » Leipzig hört« heißt es dabei nicht nur auf der Messe, sondern auch in der Innenstadt. Bei den »Hörbuchnächten in der Alten Handelsbörse« kommen Fans bei unterhaltsamen Lesungen auch am Abend auf ihre Kosten. Unterstützt und mitgestaltet wird diese Reihe von MDR Figaro und dem Nachrichtenmagazin Focus.

Schon zur Tradition geworden ist die »ARD-Radionacht der Hörbücher« am Messefreitag.

Buchmesse mit slowenischer Schwerpunkt-Präsentation,
Autorenspecial und European Borderlands

Traditionell liegt ein Augenmerk der Leipziger Buchmesse auf der Präsentation der mittel- und osteuropäischen Länder. »Besonders freuen wir uns, dass sich Slowenien in den kommenden drei Jahren mit einer deutlich erweiterten Stand-Präsentation und einem umfangreichen Messe-Programm an der Buchmesse beteiligt«, so Zille.

Höhepunkt des slowenischen Programms ist die »Nacht der Philosophie und Literatur« am Messefreitag in der Bibliotheca Albertina. Unter den Mitwirkenden sind Mladen Dolar, Slavoj Žižek, Durs Grünbein, Tomaž Šalamun und Aleš Šteger.

Das schon zur Tradition gewordene Autorenspecial, das die Leipziger Buchmesse mit dem Literarischem Colloquium Berlin und freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amtes organisiert, ist bekannt für seine informativen Diskussionen. In diesem Jahr steht das Autorenspecial unter dem Motto: »Sonntagsreden und Alltagsprobleme - Europa zwischen politischer Folklore und nationalem Populismus.« Sechs Autoren werden hierbei in Form von Essays ihre Sicht auf die Dinge schildern.

Mit Unterstützung der Allianz Kulturstiftung laden die Leipziger Buchmesse und das Literarische Colloquium Berlin zum ersten Mal jeweils drei junge ukrainische und drei weißrussische Autoren zur kommenden Buchmesse ein. Die Lesungen und Diskussionsrunden stehen unter dem Motto: »European Borderlands: Draußen vor der Tür?« Unter anderem werden Irena Karpa (Ukraine), Valzyna Mort (Weißrussland), Ostap Slyvynsky (Ukraine), Ljubho Deresch (Ukraine) und Andrej Khadanovich (Weißrussland) erwartet. Moderiert wird die Reihe von dem Autoren Martin Pollack.

Lange Leipziger Lesenacht, Leseinsel junger Verlage, Prosa Prognosen

Bereits zum zweiten Mal avanciert der historische Studentenclub Moritzbastei während der »Langen Leipziger Lesenacht« (kurz L3) zur großen Bühne für junge Literatur. Erwartet werden rund 40 deutschsprachige Autorinnen und Autoren. Auf den vier Bühnen werden unter anderem Clemens Meyer, Franziska Gerstenberg, Mark Pätzold, Philipp Tingler, Ulrike Almut Sandig, Kerstin Preiwuß, Annette Mingels, Heike Geißler, Harriet Köhler, Johanna Straub, Robert Ide, Lena Gorelik, René Hamann und Kolja Mensing lesen. Nach Lyrik und Prosa nonstop wird wie gewohnt bis in den Morgen gefeiert.

Zum zweiten Mal präsentieren sich auf einer eigenen »Leseinsel junger Verlage« 18 Independent Verlage (2006: 11). Neben blumenbar, kookbooks, Matthes & Seitz, Tisch 7, sind der Verbrecher Verlag, Kato, Luftschacht, Voland & Quist, mairisch, Oktara, Peter Kirchheim und poetenladen bei dem Gemeinschaftsprojekt dabei.

Lektoren und Talent-Scouts sollten sich auch in diesem Jahr den Messefreitag (23. März) dick im Terminkalender anstreichen: Die Veranstaltung »Prosa-Prognosen« präsentiert zehn junge Autorinnen und Autoren, die an vier Wochenenden des letzten Herbstes im LCB an ihren Texten feilten – sachkundig begleitet von den Seminarleitern Judith Kuckart und Joachim Helfer.

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