Der Hermann-Lenz-Preis für deutschsprachige Literatur geht in diesem Jahr an die in Leipzig lebende Autorin Angela Krauß. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert.
Auszeichnungen bedeuten ihr sehr viel, so die Preisträgerin in einem Interview mit Focus Online: »Eine Auszeichnung ist die sicherste Bewertung, die von außen kommen kann.« Der Hermann-Lenz-Preis ist ihr besonders wichtig, »weil der Namensgeber eine Literatur geschrieben hat, die mir sehr nahe ist, die leise ist, sich lange entwickelt, lange über die Landschaft schaut, und lange den Menschen zuschaut.«
Krauß wurde 1950 in Chemnitz geboren. Sie studierte Gestaltung in Berlin und arbeitete dort für Messen und Ausstellungen. Von 1976 bis 1979 besuchte sie das Literaturinstitut
J.R. Becher in Leipzig. Seit Anfang der Achtziger Jahre veröffentlicht Angela Krauß Prosawerke, darunter
Kleine Landschaft (1991),
Die Überfliegerin (2002),
Weggeküßt (2002) und
Wie weiter (2006). Vortrags- und Lesereisen führten sie unter anderem an Universitäten in den USA und Kanada. An der Universität Paderborn war sie Gastdozentin für Poetik. Sie ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste und Mitglied der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Heute lebt Krauß als freie Schriftstellerin in Leipzig, für ihre Arbeiten wurde sie u. a. mit dem Ingeborg-
Bachmann-Preis (1988) und dem Lessing-Förderpreis (1995) ausgezeichnet. Außerdem erhielt sie den Berliner Literaturpreis (1996), die Bobrowski-Medaille (1996) sowie den Literaturpreis Kammweg (2006).