Schon jetzt, ein halbes Jahr vor dem Geburtstag der großen Kinderbuchautorin, ist Astrid Lindgren allgegenwärtig.
Die berühmte schwedische Autorin wurde 1907 geboren und starb 2002 in Stockhom. Ihr 100. Geburtstag fällt auf den 14. November 2007. Bereits ein halbes Jahr vorher berichten viele Zeitungen über Astrid Lindgren – von der ZEIT bis zum Börsenblatt, dessen aktueller Ausgabe ein Supplement mit Pippi-
Langstrumpf-
Titel beiliegt: Anlässlich des 100. Geburtstags von Astrid Lindgren widmet man sich dem Phänomen der modernen Kinder- und Jugendbuchklassiker.
Als eine kleine Sensation wird die
Urfassung von Pippi Langstrumpf gehandelt. Sie erschien nun erstmals auf Schwedisch bei Rabén & Sjögren, während der Oetinger-Verlag im August die deutsche Übersetzung herausbringt. Astrid Lindgren hatte die Geschichte bekanntermaßen für ihre kranke Tochter erfunden und später aufgeschrieben. Am 21. Mai 1944, so berichtet die Tochter, habe ihre Mutter ihr zum zehnten Geburtstag die Ur-Pippi geschenkt. Der Verlag aber lehnte die ursprüngliche, etwas grobere Pippi ab und brachte eine mildere Variante heraus. Dieses Jahr dann also das Original!
Wie stark die Urfassung von der bekannten Version abweicht und vor allem wie diese Abweichungen zu bewerten sind, darüber gibt es unterschiedliche Auffassungen. »Die revolutionäre Pippi, die wir kennen, ist milde im Vergleich zur Original-Pippi.« So der Stockholmer Verlag Rabén & Sjögren. Bei Oetinger betont man, dass man die Ur-Pippi eigentlich nicht als Kinderbuch ansehe. Das sei was für Experten.
Lindgren selbst hatte im Übrigen immer die überarbeitete Version für die richtige Fassung erklärt. Am Ende also mag es nur ein zusätzlicher Anreiz für den Absatz von Astrid-
Lindgren-
Büchern sein. Hoffen wir, dass nun nicht allerorten zu runden Geburtstagen in Archiven Roh- und Urfassunger aller uns bekannten Romane und Kinderbücher ausgegraben werden.
Astrid-Lindgren-Seite (deutsch)
Rabén & Sjögren