Petra Morsbach
Plötzlich ist es Abend
Roman
btb / Eichborn 1995
Am Sonntag, den 10. Juni, verleiht die Konrad-Adenauer-Stiftung in Weimar ihren diesjährigen Literaturpreis an Petra Morsbach. Der Preis wird seit 1993 jährlich vergeben und ist mit 15.000 Euro dotiert. Die Preisträger der letzten Jahre waren Daniel Kehlmann (2006), Wulf Kirsten (2005) und Herta Müller (2004).
Die 1956 in Zürich geborene und heute in Starnberg lebende Petra Morsbach hat bislang vier Romane und einen Essayband publiziert.
„Petra Morsbachs Debütroman
Plötzlich ist es Abend (1995) behandelt den Lebenslauf einer russischen Mutter Courage von der Gründungsphase der Sowjetunion bis zu ihrem Verfall. Das Buch wurde, obwohl zunächst bei den Klagenfurter Literaturtagen verrissen und von zahlreichen Verlagen wegen der angeblich uninteressanten Russland-Thematik abgelehnt, ein großer literarischer Erfolg. Der Roman, von H. M. Enzensberger mit Döblin verglichen und dem Eichborn-
Verlag empfohlen, ist mittlerweile ein Longseller.“ So Michael Braun, Referat Literatur der Konrad-
Adenauer-
Stiftung.
2006 erschien der Essay-Band:
Warum Fräulein Laura freundlich war – Über die Wahrheit des Erzählens beim Piper Verlag. Ihr Essayband, so Michael Braun, knüpfe an eine von Ingeborg Bachmann begründete, aber um 1960 abgeschnittene Denktradition an (
Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar) und sei eine theoretische Grundlegung der Literaturkritik in der Mediengesellschaft.
An drei sehr bundesrepublikanischen Büchern, so heißt es in der
Süddeutschen über die Morsbach-
Essays, erprobe sie ihre unzeitgemäße Theorie wahrer und unwahrer Literatur. „Indes machen es Morsbach die Beispiele, die sie ausgesucht hat, von Alfred Andersch, Marcel Reich-Ranicki und Günter Grass, zu leicht.“
Auf der Website von Petra Morsbach gibt es zu dieser Kritik einen Briefwechsel zwischen ihr und dem Rezensenten Andreas Dorschel. Auch finden sich hier Auszüge aus den Essays und aus anderen Werken.
Petra Morsbach erhielt seit 1992 zahlreiche Stipendien (u.a. Literaturstipendium der Stadt München, Hermann-Hesse-Stipendium, Stipendium Herrenhaus Edenkoben, Stipendium der Villa Massimo), jedoch kaum Literaturpreise. Petra Morsbach ist Mitglied des P.E.N.
Petra Morsbach | Website
Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung