Ohne Paukenschlag, aber auf sehr nachhaltige Weise hat sich im mitteldeutschen Raum ein neues Kulturmagazin etabliert – Kunststoff.
Inzwischen liegt die 6. Ausgabe der zurzeit vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift vor. Und nicht erst mit dieser Ausgabe beweisen Herausgeber Jonas Plöttner und sein Redaktionsteam, dass wir es mit einem anspruchsvollen, aber nicht verkopften, einem aktuellen, aber nicht trendfixierten Magazin zu tun haben, das wichtig und gerade für Mitteldeutschland ein außerordentlicher Gewinn ist. Naturgemäß liegt den Freuden des Buches der literarische Teil nahe, der ein Schwerpunkt des Magazins ist – neben den Ressorts
Bühne und
Bildende Kunst.
Im literarischen Teil – redaktionell betreut von André Hille – darf man sich immer wieder auf spannende Interviews freuen wie etwa mit Clemens Meyer, Bernd Jentzsch oder diesmal mit Axel Helbig und Susanne Schädlich. Rezensionen gehören zum Programm, vor allem aber auch gut recherchierte Artikel über die mitteldeutsche Literaturlandschaft, über die Buchstadt Leipzig oder die Wiedereröffnung der Anna Amalia Bibliothek in Weimar.
Für kulturinteressierte Leser in den mitteldeutschen Ländern ist
Kunststoff schon jetzt ein Muss. Hoffen wir, dass damit frischer Wind in die seit Jahren kulturell verkarstende Medienlandschaft Sachsens kommt. Waren die ersten Ausgaben, wie Jonas Plöttner im Editorial anmerkt, noch etwas Leipzig-lastig, so sieht er sich inzwischen dem Ziel näher, ein Kulturmagazin für den gesamten mitteldeutschen Raum zu schaffen.