In der ZEIT ist eben ein umfassendes Interview mit den beiden großen, alten Herren der deutschen Gegenwartsliteratur erschienen.
Beide – Martin Walser und Günter Grass – sind Jahrgang 1927, der eine ist eben 80 geworden, der andere wird es in Kürze, beide gewannen den Preis der Gruppe 47. Ein lesenswertes Interview, das zugleich einen kleinen Blick hinter die Kulissen erlaubt, was die Beziehung der Nachkriegsliteraten untereinander angeht. Natürlich: Streiten tut man sich nicht mehr, so wirkt die Harmonie des Gesprächs auch am Ende etwas betulich. Dennoch – sie haben sich mit einigen Werken ihren Platz in der Literaturgeschichte souverän erschrieben und man hört sie gern plaudern.
Wir erinnern uns an Elke Heidenreichs „Ekelhafte Altmännerliteratur“, die sie bei Grass und Walser kürzlich diagnostizierte. Die Schriftsteller würden seit Jahren nicht Gutes mehr schreiben. „Das ist eine ganz ekelhafte Altmännerliteratur, die wir da jetzt haben: Grass, Walser – diese eitlen, alten Männer, die den Mund nicht halten können“, sagte die 63-jährige Heidenreich dem Magazin
Cicero. Nun, nicht dass jemand auf die Idee kommt, zu fragen, ob diese Äußerung so viel klüger ist als das, was Walser und Grass schreiben. Es mag auch ernst zunehmende Kritiker geben, die selbst das schlechteste Werk von Walser noch für besser halten als das beste von Elke Heidenreich. Und wer am Ende schwatzhafter ist – die alten Herren oder die nicht mehr junge Dame, darüber kann man gewiss streiten.
Das Interview in der ZEIT online
Auch die FAZ schreibt über das Traumpaar: