Sherko Fatah
Onkelchen
Roman
Jung und Jung 2004
Der mit 15.000 Euro dotierte Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil geht an den irakischen Kurden Sherko Fatah.
Der Autor erhält die Auszeichnung für seine Romane
Im Grenzland und
Onkelchen. Die Jury würdigte Fatha für seine „eindrucksvolle Schilderung von Gewalt, Krieg und Grenzgängertum zwischen den Welten“.
Fatah wurde 1964 in Ost-Berlin als Sohn eines irakischen Kurden und einer Deutschen geboren, wuchs in der DDR auf und kam 1975 nach Westdeutschland. 2001 erschien Sherko Fatahs viel gelobtes Romandebüt
Im Grenzland, das im gleichen Jahr mit dem aspekte-Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Der Roman spielt im Herkunftsland seines Vaters:
Im Grenzland des Dreiländerecks Irak, Iran und der Türkei. Auch in der Erzählung
Donnie (2002) und dem Roman
Onkelchen (2004) thematisiert er Entwurzelung, Exil und Gewalt.
Der Hilde-Domin-Preis wurde 1992 von der Stadt Heidelberg zum 80. Geburtstag der Ehrenbürgerin und ersten Preisträgerin Hilde Domin gestiftet. Er wird alle drei Jahre an Schriftsteller vergeben, die im Exil in Deutschland leben und in deutscher Sprache publizieren. Die gebürtige Kölnerin Domin hatte während der Nazi-Diktatur in der Dominikanischen Republik im Exil gelebt.
Der Autor bei Jung und Jung