Wilhelm Genazino
Mittelmäßiges Heimweh
Roman
Carl Hanser 2007
Wilhelm Genazino, einer der großen deutschen Romanciers der Gegenwart, erhält den Kleist-Preis 2007.
Genazino wurde von dem Schauspieler Ulrich Matthes als Preisträger bestimmt. Der 1943 in Mannheim geborene und heute in Frankfurt lebende Genazino erhielt 2004 bereits den Büchner-Preis. Nach Ansicht vieler Kritiker gehört er zu den stärksten deutschen Erzählern. Der mit 20 000 Euro dotierte Preis wird am 25. November in Berlin übergeben.
Festzuhalten wäre: Spannend und überraschend ist diese Auszeichnung nicht. Denn gerade der Umstand, dass der traditionsreiche Kleistpreis von nur einer Person vergeben wird, macht ihn so einzigartig und gut für Überraschungen.
Sollte das Beispiel Schule machen und alle Büchnerpreisträger ein paar Jahre später den Kleistpreis erhalten, wäre das mehr als bedauerlich. Ursprünglich hieß es zur Begründung des Preises und der besonderen Preisvergabe: Der Kleistpreis soll neue und ungewöhnliche Begabungen unterstützen. Nun dient er also als Geldsegnung ohnehin gut situierter Autoren. Dies ist keine Kritik an die herausragende Qualität des Autors, sondern an den Preisvergeber.
Kritik im Poetenladen | Mittelmäßiges Heimweh (1)
Kritik im Poetenladen | Mittelmäßiges Heimweh (2)
Wilhelm Genazino bei Hanser