Peter Handke
Die morawische Nacht
Suhrkamp 2008
Der Große Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste wurde in diesem Jahr umbenannt in Thomas Mann-Literaturpreis. Die Akademie will mit diesem alljährlich verliehenen Literaturpreis an den großen Schriftsteller, der vier Jahrzehnte in München gelebt hat, erinnern. Der erste Träger des Preises wird Peter Handke sein.
Peter Handke, der 1942 in Griffen/Kärnten geboren wurde, erhält den Thomas-Mann-Preis, der zuvor seit 1986 als
Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste für Verdienste um kulturelle Vermittlung verliehen wurde. Den Träger des
Großen Literaturpreises wählt eine unabhängige Jury aus. Eigenbewerbung ist nicht möglich.
Handke, der zum ersten Mal 1966 durch eine Schimpftirade bei der Gruppe ´47 in Erscheinung getreten ist, ist vor allem bekannt durch seine Kritik an konventionalisierten Wahrnehmungs- und Erfahrungsweisen durch die Sprache. Auch das Thema des individuellen Selbstfindungsprozesses zieht sich durch sein Werk.
Vor allem bekannt wurde Handke durch seine Theaterstücke, die vor allem als Sprechstücke realisiert sind, wie z.B.
Publikumsbeschimpfung (1966) und seine dadurch entstandene Zusammenarbeit mit Claus Peymann. Etliche Werke Handkes wie
Wunschloses Unglück , Falsche Bewegung, Die linkshändige Frau oder
Die Abwesenheit wurden u.a. von Wim Wenders verfilmt. Zuletzt erschien die Erzählung
Die morawische Nacht.
Handke ist bereits Preisträger u.a. des Gerhart-Hauptmann-Preises (1967), des Schillerpreis der Stadt Mannheim (1973) und des Georg-Büchner-Preises (1973), aber auch des Bambi für Regie (1978). Auf die Preissumme von 15 000 Euro verzichtet er wie auch schon beim Büchner-Preis.
Unter den bisherigen Preisträgern finden sich u.a. Friederike Mayröcker, Ilse Aichinger, Martin Walser, Urs Widmer, Botho Strauß und zuletzt Hans Joachim Schädlich. Die Verleihung findet am 8. Oktober 2008 in den Räumen der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in Münchner Residenz statt. Hubert Burda, Ehrenmitglied der Akademie, wird die Laudatio halten.
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