Katja Lange-Müller
Böse Schafe
Roman
KiWi 2007
Der Wilhelm-Raabe-Literaturpreis wurde im Jahr 2000 von der Stadt Braunschweig und Deutschlandradio gestiftet. Der Literaturpreis zeichnet ein deutschsprachiges Erzählwerk aus, das »einen besonderen Stellenwert in der Entwicklung des Autors markiert«. Er wird alle zwei Jahre verliehen.
Der mit 25.000 Euro dotierte Wilhelm-Raabe-Literaturpreis geht an die Berliner Autorin Katja Lange-Müller für ihren Roman
Böse Schafe. Der Roman handelt von einer Ost-Berlinerin, die Mitte der Achtziger Jahre in den Westteil der Stadt flieht und sich dort verliebt. In der Begründung der Jury heißt es: »Mit ihrem jüngsten Roman "Böse Schafe" ist Katja Lange-Müller einer der schönsten deutschen Romane der letzten Jahre gelungen. Er erzählt von einer aufopferungsvollen Liebe einer Frau zu einem an den Rausch, die Sucht, ja an den Tod verlorenen Jungen. Diese Geschichte, die in den historisch so bedeutenden Umbruchsjahren 1987 bis 1990 spielt, spiegelt dabei die Verwerfungen im innerdeutschen Verhältnis indirekt, doch atmosphärisch äußerst dicht. Zugleich bekommt die menschliche Liebe zwischen Erotik und Caritas einen zarten Zug ins Überirdische.«
Von der 1951 Berlin-Lichtenberg geborenen Katja Lange-Müller erschienen zuletzt
Die Enten, die Frauen und die Wahrheit und (KiWi 2003),
Der nicaraguanische Hund, (Berliner Handpresse 2003). Die Autorin erhielt u. a. den Ingeborg-Bachmann-Preis (1986), den Alfred-Döblin-Preis (1995), den Berliner Literaturpreis (1996) und den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor (2005).
Vor Katja Lange-Müller wurden Wolf Haas für
Das Wetter vor 15 Jahren (2006), Ralf Rothmann für
Junges Licht (2004), Jochen Missfeldt für
Gespiegelter Himmel (2002) und Rainald Goetz für
Abfall für alle (2000) mit dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis ausgezeichnet.
Der Oberbürgermeister Braunschweigs Dr. Gert Hoffmann und der Intendant von Deutschlandradio Kultur, Prof. Ernst Elitz, überreichen Katja Lange-Müller den Preis am 15. November im Braunschweiger Staatstheater.
Wilhelm-Raabe-Literaturpreis