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News 336
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Deutscher Buchpreis 2008 an Uwe Tellkamp 14.10.2008
Uwe Tellkamp | Der Turm
Uwe Tellkamp
Der Turm
Roman
Suhrkamp 2008

»Die Jury sollte den besten Roman des Jahres küren, und sie ist diese fast unlösbare Aufgabe mit Ernst und Leidenschaft angegangen. Am Ende, nach intensiven Diskussionen, fiel die Entscheidung mit großer Einmütigkeit – ein Ergebnis, das man in Juryzusammenkünften nicht alle Tage findet«, sagte Jurysprecher Rainer Moritz bei der Bekanntgabe.


Uwe Tellkamp erhält für seinen Roman Der Turm den Deutschen Buchpreis 2008 und somit ein Preisgeld von 25.000 Euro. Der 1968 in Dresden geborene Tellkamp konnte sich somit gegen die anderen fünf Finalisten (News 332), die jeweils mit 2.500 Euro bedacht werden, durchsetzen. Der Turm wurde dieses Jahr bereits mit dem Uwe-Johnson-Preis ausgezeichnet (News 321).

»Uwe Tellkamps großer Vorwenderoman Der Turm entwirft in einer Fülle von Szenen, Bildern und Sprachformen das Panorama einer Gesellschaft, die ihrem Ende entgegentaumelt. Am Beispiel einer bürgerlichen Dresdner Familie erzählt er von Anpassung und Widerstand in einem ausgelaugten System. Der Roman spielt in den verschiedensten Milieus, unter Schülern, Ärzten, Literaten und Politkadern. Uwe Tellkamp schickt seinen rebellischen Helden Christian Hoffmann auf eine Höllenfahrt, aus seiner Enklave in den Militärdienst bis zum Strafvollzug der NVA. Den Lesern erschließen sich wie nie zuvor Aromen, Redeweisen und Mentalitäten der späten DDR. Unaufhaltsam treibt das Geschehen auf den 9. November zu«, so die Begründung der sieben Jury-Mitglieder.

Zu seinem 976-Seiten »Schinken« äußerte Tellkamp bei der Bekanntgabe: »Ich habe beim Verfassen des Buchs nie gedacht, dass es so dick werden würde. Auch vorher habe ich sicherlich nie gedacht, dass ich einen dicken Roman schreiben möchte.«

Über den zuletzt in die Kritik geratenen Deutschen Buchpreis äußerte der Vorsteher des Börsenvereins Gottfried Honnefelder: »Wir sollten froh sein, dass der Deutsche Buchpreis innerhalb so kurzer Zeit ein großes Echo erlangt hat. Niemand sollte sich mehr freuen als die deutschen Autoren«.
Also frohlocket, dass mit dem Preis ein Roman ausgezeichnet wird, der ohnehin schon einen hochdotierten Preis bekommen hat. Natürlich freuen sich da die anderen Autoren.

Deutscher Buchpreis  

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