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Wochenschau 7 A. Heidtmann         07.12.2008

Lukas Bärfuss
Hundert Tage
Roman
Wallstein2008
Wer ist Mara Cassens?

Egal. Der Mara-Cassens-Preis geht jedenfalls in diesem Jahr an Lukas Bärfuss. Für seinen Debütroman Hundert Tage (Wallstein Verlag) erhält der Schweizer Schriftsteller den mit 10.000 Euro dotierten „Mara-Cassens-Preis für den ersten Roman“ des Literaturhauses Hamburg. Hundert Tage ist der erste Roman des Theaterautors, für den er in diesem Jahr bereits mit dem Anna-Seghers-Preis geehrt wurde. Lukas Bärfuss lebt mit seiner Familie in Zürich.

Zum Preis erfährt man Näheres auf den Seiten des Literaturhauses Hamburg. Und Mara Cassens? Sie ist eine 59-jährige Leserin, Ehefrau des Hamburger Kaufmanns Holger Cassens, züchtet Pferde und kümmert sich auf ihrem Obsthof bei Stade um biologische Anbaumethoden. Weil sie so gern liest, stiftet sie seit vielen Jahren den wichtigsten deutschen Literaturpreis für ein Romandebüt.

 

Neuer Preis – neues Glück?

Ab sofort können sich Autoren auf den Robert-Gernhardt-Förderpreis bewerben. Die mit insgesamt 24.000 Euro dotierte Auszeichnung soll ab nächstem Jahr einmal jährlich an zwei Preisträger vergeben werden. Einsendeschluss ist der 31. März 2009.

Aber Halt! Klingt gut, aber ist für 97 Prozent der deutschsprachigen Autoren uninteressant. Denn erstens muss der Autor aus Hessen kommen und zweitens muss er mindestens zwei literarische Werke veröffentlicht haben. Aber warum ist das dann noch ein Förderpreis? Und was besagen zwei publizierte Werke? Oder drei? Oder eins?


Lesefestrausch
Größer, schöner, besser ...

Gerade ging die Erfurter Herbstlese zu Ende. Zu den 68 Lesungen kamen insgesamt 14.350 Besucher – ja, so genau zählt man in Thüringen. Mit dabei waren u.a. Donna Leon, Uwe Tellkamp, Martina Gedeck, Daniel Gouedevert, Clemens Meyer, Tilman Rammstedt und Sven Regener.

Unterdessen präsentiert die lit.Cologne schon ihr Programm für 2009 (12. bis 21. März 2009). Wer immer das beste, größte, schönste Lesefest haben mag – die neunte lit.Cologne geht ins Schokoladenmuseum und präsentiert hochrangige Autoren (wir kennen sie schon von obiger Aufzählung). Ein bisschen mehr als in Erfurt passiert allerdings doch, denn endlich sagte auch „US-Kultautor T.C. Boyle“ zu – na dann. Nichts wie hin! Oder doch lieber zu Hause ein gutes Buch lesen?

Und nebenbei findet das Ganze passenderweise zeitgleich zur Leipziger Buchmesse (12. bis 15. März 2009) statt. In Leipzig meint man sicher, man hätte das größere, schönere Lesefestival. Für 2009 hat man schon dafür gesorgt, dass es mit den jungen Verlagen Ärger gibt. Denn war es sonst üblich, dass mit der nicht geringen Ausstellergebühr (das sind auch für kleine Stände mit Nebenkosten bis zu 1000 Euro) jeder Verlag auch die Gelegenheit nutzen konnte, seine Autoren zu präsentieren, verlangt man 2009 für jede Lesung noch einmal 25 Euro. Auch der VS in Sachsen protestierte dagegen, nachzulesen unter Gebührenkult statt Lesekultur.

Da passt es, dass lit.Cologne sein Programm für junge Zuhörer ausbaut. Kölner müssen also im März nicht eigens nach Leipzig kommen. Und Frankfurter reisen lieber nach Köln statt nach Leipzig?

Und noch ein kleines Lesefest. Das Wesentliche findet doch als Intermezzo zwischen den Elefantentreffen statt. So war am 3. Dezember im Leipziger Haus des Buches eine hochkonzentrierte Lyriklesung zu erleben. Ron Winkler präsentierte sein Neubuch. Neue junge Lyrik (yedermann 2008) mit den Lyrikern Carl-Christian Elze, Herbert Hindringer, Katharina Schultens und Judith Zander. Man darf für solche Lesungen wirklich dem Herausgeber und den Veranstaltern (EDIT) dankbar sein. Einziges Defizit: der Ort, das freundlich kantinenhafte Haus des Buches.
„Die Sprache in der Bundesrepublik ist Deutsch.“
Einige Überlebenstipps zum Thema: Deutsch ins Grundgesetz

Man kann sicher alles erdenkliche ins Grundgesetz schreiben. Vielleicht ist in Zukunft ein Bußgeld fällig, wenn Sie einen deutschen Laden betreten und Ciao oder Hello sagen statt Guten Tag oder Grüß Gott.


Damit es Sie nicht auf dem falschen Fuß erwischt, hier rechtzeitig ein paar Klicktipps zur Sprache. Stellen Sie sich vor, Sie müssen den Grundgesetzhütern erläutern, wie die Flexion von Kaktus funktioniert. Schlagen Sie einfach nach bei canoo. Sie können es auch direkt über den poetenladen probieren, wenn Sie unter Sprach-Links schauen. Hier das Ergebnis:

Wer Synonyme sucht, ist gut bedient mit dem wortschatz der Uni Leipzig: Zum Begriff Buch fällt dem Online-Lexikon folgendes ein:
Band, Bestseller, Broschüre, Druckerzeugnis, Einzelband, Erfolgsbuch, Paperback, Sammelband, Schinken, Schmöker, Schrift, Schwarte, Taschenbuch, Titel, Werk, Wälzer.
Dazu eine Menge Beispielsätze. Etwa: „Wie ich ein Buch nicht schreiben kann und es trotzdem versuche.“
Übrigens auch über die Sprach-Links des poetenladens zu erreichen.

Und hier ein konventionelles Wort-Lexikon, das es durchaus in sich hat. Zu finden bei wissen.de und zurückgreifend auf das Bertelsmann Wörterbuch. Das Ergebnis für den Begriff Buch sieht so aus:

Da kann Ihr Standard-Duden nicht mithalten, denke ich.

Und hier und jetzt der beste Tipp: Das legendäre Deutsche Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm (32 Bände) ist vollständig online zu finden bei der Uni Trier.

Die aufregendste Fundgrube der deutschen Sprache. Grundgesetz hin, Grundgesetz her.


A. Heidtmann

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