Der „Berliner Preis für Literaturkritik“ wird 2009 zum vierten Mal verliehen. Der diesjährige Preisträger ist der in Zürich lebende Literaturkritiker Stefan Zweifel.
Stefan Zweifel, 1967 in Zürich geboren, schreibt unter anderem für die
Neue Zürcher Zeitung, die
Weltwoche und die Zeitschriften
Du sowie
Literaturen. Außerdem ist er Mitglied im Kritikerteam der Sendung Literaturclub im Schweizer Fernsehen ( 3sat). Er editierte und übersetzte Marquis de Sade und Boris Vian.
Die Jury begründet ihre Entscheidung wie folgt:
„Stefan Zweifel verkörpert einen rar gewordenen Typus des eigensinnig leidenschaftlichen Kritikers: Im Ausgang vom Interesse an den künstlerisch-politisch revoltierenden Avantgarden des 20. Jahrhunderts hält Stefan Zweifel – auch als Übersetzer aus dem Französischen, als Publizist und Ausstellungsmacher – an einem Erkenntniswillen literarischer Kritik fest, die als phantasievoller Denkakt sich dem medientauglichen Konsumismus verweigert. In den kritischen Beiträgen von Stefan Zweifel kleidet sich die präzise intellektuelle Erregung eines Zeitgenossen und Ästheten in elegante Sprachkunst, deren analytisch weitschweifendes Differenzierungsvermögen uns Lesern die Literatur und verschüttete Traditionen wie neu erschließt.“
Der Jury gehörten an Sibylle Cramer, Christian Döring, Frank Hörnigk, Ulrich Janetzki, Robert Menasse. Der „Berliner Preis für Literaturkritik“ wird alle zwei Jahre verliehen. Die Preisträger der Vorjahre waren Andrea Köhler (2003), Ursula März (2005) und Ijoma Mangold (2007).
Die Preisverleihung findet am Freitag, den 2. Oktober 2009 im Literarischen Colloquium Berlin statt.