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Jürgen Nendza
LICHTKEIMER1 Du balancierst auf ersten Sonnenfäden, eine Aufhängung aus Lichtschranken, haarfein gesponnen durch die Ritzen der Jalousie, dass du dich fragst, wie viele Balken schwimmen jetzt in deinem Auge, das sich anschickt zu sehen, ohne das Sehen zu sehen: Bernsteinfarben, die Einfassung der Bilder, die dich finden, eine blinkende Gischt, aufhellend in Sud und Süd: Anis, am Gaumen der Geschmack von Zitrone und die Konturen allmählich gezuckert unter der Blicknaht der Wimpern: Der Stuhl wächst aus seinem Schatten, das Bett und deine Finger leuchten weiß wie versteinerte Koralle. Die Vergleiche nehmen uns auf, Moretta, deine Augen, dein Mund, dein Lächeln: eine Maske der Nacht. Alles wird uns vertraut sein, bis hinter die Grenzen des Zimmers: Gleich, wenn wir weitersehen werden, baumhoch, wenn das Licht uns versteckt. Aus. Apfel und Amsel. poetenladen 2012
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Jürgen Nendza
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