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Claudia Gabler

Dieser Ort war mehr als das Repertoire
seiner Geschichte. Wuchernd und ortlos zugleich.
Aus den Hallen schoben sich zur Begrüßung
orientalische Gräser. Dahinter kopulierte beinah
vergessen das Meer. Eine Membran zwischen Schwarz
und Weiß manifestierte den Aggregatzustand der Besucher,
die typischen Chanel-Farben simulierten ihren blumigen
Mittelstand. Türme aus Bodenschätzen bohrten sich
in den Himmel und wieder zurück. Die Fassade reagierte
auf ihr Inneres und vorübergehende Passanten mit
schnell changierenden Farben. Eine visuelle
Referenz

an die Bewohner der Strandboxen. Erschöpfte Architekten
oszillierten zwischen Ebbe und Flut wie
Chinas barfüßige Ärzte.

Aus: Die kleinen Raubtiere unter ihrem Pelz. Rimbaud Verlag, 2008

Claudia Gabler   06.03.2009    
Claudia Gabler
Lyrik