Variationen zum Thema Achtsamkeit
Bilderserie (Auswahl) öl/lw, 30 cm x 30 cm
Auszüge aus: Eröffnungsrede von Ulla Groha M.A.
Rathaus Weinstadt-Beutelsbach
Sandra Fritz, 1968 geboren, studierte 1990 bis 1996 Freie Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei den Professoren Groß, Haegele und Chevalier. (...)
„Ich möchte mich selbst überraschen beim Malen“, beschreibt Sandra Fritz ihre Bildfindungen. Sie habe am Beginn der Arbeit an einem Werk noch keine Vorstellung vom fertigen Bild, erst während des Malprozesses entsteht ein Konzept, so daß sie wiederholt Partien übermalt: Und es dauert lange, bis ein Bild fertig ist. (...)
Waren ihre Arbeiten bis Mitte der 90er Jahre zum Teil von einer frischen Buntheit geprägt, so hat sie sich in den letzten Jahren auf dunklere Töne beschränkt. Schon der Vergleich der beiden bereits erwähnten Arbeiten „Die Frage ist, ob es bleibt“ und „Sehr schön, sehr schön“ läßt diese Reduktion in der Farbpalette erleben. Auf die farbliche erfolgte dann schließlich seit etwa 2003 auch eine formale Beschränkung: Sandra Fritz wählte das Quadrat sowohl als Format des Bildträger als auch als Motiv in den Werken. In Folge dieser Konzentration und der damit einhergehenden Auseinandersetzung mit Polaritäten wie Schwarz oder Weiß, Hell oder Dunkel, Mann oder Frau entstand eine Serie von Schachbrettkompositionen mit dem Titel „Variationen zum Thema Achtsamkeit“. Doch die Schachbrettstruktur sorgt nicht für Klarheit, sondern für Beunruhigung. Da wird das Schachbrettmuster in einen tiefen Strudel gezogen, kommt ins Wanken, wird zerstückelt, versteckt sich oder bekommt eine bedrohlich mit Spitzen gespickte Haube aufgesetzt. Durch die Wahl des Quadrats als Bildträger, ein auf Konzentration, Geschlossenheit und Zentralität ausgerichtetes Format, gibt Sandra Fritz der in ihren Bildern ins Wanken geratenen, geheimnisvollen Welt einen kompositorischen Halt.
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