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Karolin Hingerle
wer sagt dir, wessen feld es ist?

wer sagt dir
wessen feld es ist,
in diesem land der mitte?
du suchst dein organon
der selbstbeschau
im tertium comparationis
und wählst
aus verklebten komposita
dir sexstellungen aus

was nutzt dir dein „ich“,
das leere exil?
nicht heimat,
ein haus ohne fenster
„generation wir warten hier“
und klopfen die schultern
weich
der altbekannten gespenster

da kommt doch noch etwas
am ende vielleicht
präludium der kämpfe von morgen
poliert springen nachrichten
allzeit vom schirm
zerkauen uns
schmackhaft das denken
auf wiedervorlage: REVOLUTION!
(die woll'n wir uns
heut nochmal schenken)

am ende der dinge steht staub
gewiss
nicht mehr als 20 gramm
und jedes häuflein ähnelt sich
kaum dass man ahnen kann,
dass jedes körnchen darin einst
einmal gedanke war
und rüstig ganz für sich allein
sein ICH als ganzes sah

Aus: kopf unter. Gedichte. Athena, 2008

Karolin Hingerle  14.05.2008   

Karolin Hingerle
Lyrik