Kerstin Döring
geboren 1974, wohnt in Hamburg; Studium der Angewandten Kulturwissenschaften und Ästhetischen Praxis. Förderpreis der Stadt Hamburg für Literatur; Stipendiumsaufenthalt im Künstlerhaus Kloster Cismar; Arbeitsstipendium des Landes Niedersachsen für Literatur. Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien.
Nashörner gibt es auch als Heft in der Edition „so:ja“ von Kerstin Döring (Text) und Vivien Thiessen (Bild) www.vivien-thiessen.de
Ebenso erschien der Text im poet[mag] 1, 2006
Debütpreis für Kerstin Döring, Juli 2005
Kerstin Döring nimmt in ihrem Text einen sehr kurzen Anlauf und – hebt ab. Sie entzieht sich – fliegend – den Zwangs- und Gefahrenpunkten unserer schwerfälligen Welt: Logik der Prozesse, Gleichlauf der Zeit, Leere der Konventionen, Determination unserer Handlungen. Sie fliegt über die massigen, gehörnten, häßlichen Wesen, über die Nashörner hinweg, die andere halbherzig-hilflos zu „colorieren“ suchen.
Dabei bleibt ihr Flug im unterhaltenden Bereich des Kaumvorhersehbaren. Sie meidet den ausschließlichen und ermüdenden Weg durch surreale oder abstrakte, allegorische oder konkrete Sphären: Sie durchquert – alle gleichzeitig! So ist es mehr als bloße Anspielung auf Ionesco, wenn der Titel „Nashörner“ lautet.
Lächelnd obendrein geschieht dies, wenn sie sagt, „alle Männer seien gut“. Also: ein lockerer, ein souveräner, ein beschwingter Flug, den man in dieser Art öfter sehen möchte.
Jury „Debütpreis online“ über Kerstin Dörings Prosa „Nashörner“
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