hochzeitskompott
der raum, dachte ich, ist nur die schleppe des körpers.
entbunden am ende wird der schleier gelöst:
braut, der das haar entfliegt,
welle, teilchen, licht.
wie er sie über die schwelle trägt,
sieht man nicht.
rom
zu viel, um alles anzuschaun, zu viele wege.
mein nymphchen folgt mir, hüpft voraus, bricht den wirrwarr der straßen.
als die sonne verwolkt, entkommt sie im wildwuchs.
im brunnen rauscht was vergessenes:
spiegelbild, spiegel, geliebter.
erst mittags finde ich sie, schlafend am ölbaum, auf ihren lippen glück.
die stadt sieht alt aus und wirft ihr echo zurück.
Ruth Wiebusch
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