groß und still
knietief ragen brückenpfeiler aus dem boden,
durch gestrüpp und junge bäume getrennt.
ihnen wurde die zeit abgenommen. einen ruf
weit stellt sich das haus seiner leere.
der april hängt grüne tücher ins holz.
zwölf tauben, als ich ihnen zu nahe komm,
steigen mit schweren flügeln durch die zweige.
einige brechen. leg zwei federn ins grab,
damit die seele sie trägt, las ich in deinem an
gefangenen brief. solche worte kannten
dein schweigen. wieder hatten sie einen weg
in die breite gezogen. das feuer dafür brannte
wochen. die augen. das haar. deine hand.
ich fühl noch wie sie in meiner liegt, groß
und still, wenn ich dich anseh.
Andreas Altmann
das langsame ende des schnees. Rimbaud Verlag 2005
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