das dorf
die sterne über den wolken erfinden sich
augen, die durch sie aufsteigen. sie entfernen,
sie schließen sich. die gärten wachsen zurück
in die wiesen an beiden seiten der steine,
die eine straße unter sich begraben. sie liegen
in den sätzen fest, die ihre seiten gewechselt haben.
an den laternen baumeln die gelöschten lichter.
die zeiger der kirchenturmuhr hängen an ihrer zeit.
solange es regen und wind zulassen,
weisen die dächer sie ab. nur die worte
der toten sind noch die häuser. der morgen
ist der abend ist der mittag ist die nacht.
schritte, die an tiere erinnern, sind das geflüster
der bäume über die holzwege. gesetzte segel
halten in ihnen stimmen gefangen, die aus
dem nachbarort gelingen. vor dem himmel
tauschen die farben ihre namen. die lippen
bleiben rot, verbergen sich. nur im winter, so heißt es,
unter dem schnee kommt das skelett des friedhofs
zum vorschein, als würde es sich bewegen.
Andreas Altmann
das langsame ende des schnees. Rimbaud Verlag 2005
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Andreas Altmann
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