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 Birgit Müller-Wieland 
Reisen Vergehen 
     
Immer reist uns der Tod hinterher   
wenn wir uns sommers in Abenteuer 
stürzen ins wildgewordene Meer 
von Patmos wo weder Gott uns erreicht 
noch Teufel aber das Telefon 
mit Mutterstimme bröckelnd die Zeitungsnotizen und apokalyptisch auch 
der Balkon in Ushgorod mit plötzlichem 
Empfang für westliche Nachrichten immer zu früh 
gekommen legen auf Capris Geblühe sich 
Schatten auch und schwarz gescheckt die Sonne 
schwankt überm Monte Solaro zu dem wir 
schweben und uns wundern werden 
über den Blick von oben diesen Tumult 
verstümmelten Blaus  
    
   
 
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 Birgit Müller-Wieland  
Lyrik 
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