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Die Brücke

Ein Hampelmann taucht vor euch auf im Dunkeln,
im Fernlicht-Konus weiße Marionette;
er zappelt, wedelt – Brillengläser funkeln –
und springt beiseite, schrumpft zur Silhouette.

...ein Unfall? Leute, die im Dunkeln munkeln?
ob man zu halten und zu helfen hätte?
nicht fragen! singen! lachen! weiterschunkeln!
gib Gas! – und aufgedreht die Popkassette! –

da neigt sich – ungehört verhallt die Hupe –
die Welt, die Kiste stürzt sich von der Piste
des Viadukts, der einbrach knall und fall.

Im Flußbett schlummern andere Vermißte:
die Schrecksekunde, groß wie durch die Lupe,
wird Aufgang eines Lichts schon vor dem Knall.

© 2005  Ernst-Jürgen Dreyer

Ernst-Jürgen Dreyer
Prosa
Lyrik