DIE ECKBANK (3)
(aus den Dichtungen Achs)
Schließlich bin ich die Tochter eines Bergmanns, sagt
die Bergmannstochter und setzt sich auf, denn
eine Bergmannstochter ist eine Sache für sich, mit Gewohnheiten
und Einsichten, die jedermanns Einsichten, dessen Vater alles
Mögliche gewesen ist, nur eben kein Bergmann, Geheimschreiber
zum Beispiel, oder Hauptbuchhalter oder Gladiator … exotische
Einsichten also, mit nur wenig Mühe ignorieren können, die also
kurz gesagt, in Erstaunen versetzen. Eine Eckbank
dagegen ist ein ganz anderes Geschöpf. Nicht sehr bequem
für Bergmannstöchter, soviel mag für heute genügen.
Nicht sehr bequem, darauf sei nichtsdestotrotz noch einmal
hingewiesen, des bequemeren Verstehens wegen sozusagen,
obwohl gerade die Tochter eines Bergmanns einiges
gewöhnt ist, da wurde gegessen, was auf den Tisch kam,
oder die Witze, die mein Vater nach Hause brachte, unglaublich
obszön, in aller Arglosigkeit sofort in der Schule weitererzählt …
O la la! … Aber eine Eckbank! Kein Vergnügen dagegen,
kein Vergnügen, ganz und gar nicht.
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