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Schöner scheitern kann man
nicht, als der Regen an dem
Licht dieses Sommermorgens.
Da schwärmen Blicke aus, da
wollen die Finger raus in den
Garten unter der Bluse, wo
die Himbeeren leuchtend stehn.
Und hast du nicht gesehn, sind
sie gepflückt, die Dinger und die
Finger fliegen weiter hinunter
die Leiter unterm straff gespannten
Stoff des Himmels, doch an der
finstersten Ecke, kurz vor der
dunkelblonden Hecke, erwischt sie
ein geflüstertes Nein. Was bleibt,
ist Atemlosigkeit und weiches
Nackenhaar, dazu ein glühendes
Gesicht. Nein, schöner scheitern
kann man nicht.
Hellmuth Opitz    29.08.2009   
Hellmuth Opitz
Lyrik