Martin Jankowski
im schatten
wir streichen in rudeln um bröckelnde häuser
und schießen den nächtlichen müll vor uns her
der krieg läuft im fernseher unserer eltern
wir lächeln gelassen und warten auf mehr
der blitz in den augen hinter dem lächeln
ist nichts als der schritt aus dem brütenden nest
ihr habt uns zu wenig übrig gelassen
die rechnung dafür steht schon fest
der kasper im frack geht in zeitlupe unter
der kasper im hirn explodiert in der luft
selbst gott das placebo hat uns niemals geholfen
all die prüden paroln sind wie popcorn verpufft
lasst den pastor im kaufhaus gebete lallen
wir kreischen vor glück wenn jetzt tödlich getroffen
die engel auf die dächern knallen
es reicht uns nicht mehr nur geduldig zu hoffen
wir entfesseln das grauen der gierigen gaffer
die schreie der menge machen uns mut
uns hilft nur noch eins wenn hier nichts mehr was wert ist
wir brüllen die bitte um brennendes blut
es gibt wenig chancen in diesem casino
legal an ein haus und den benz zu kommen
vielleicht sollten wir uns was anderes wünschen
wir haben euch zu lange ernst genommen
am ende der sackgasse sammeln sich ratten
betäubt von dem freien fall in den schacht
wir planen den ausbruch in euerem schatten
und warten darauf dass ihr noch einmal lacht
wir zücken den stahlblanken hass um zu töten
und grüßen den kasper der ordnung per funk
wir mustern wie wölfe das ziel unserer wut
und treffen exakt den schwächsten punkt
Martin Jankowski 20.03.2008
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