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Fjord

Morgens am Himmel über der drängenden Dünung
des Meers ein Ornament: drei Austernfischer,
südlich ziehend, einem Papyrus vom Nil
entnommen. Ein Siegel.

Am Mittag die Frau, die Rock und Bluse ablegte,
ins Fjordwasser stieg, um zu baden.
Als wärs ein Nymphe dort zwischen den Halmen
sah sie nach einem sich um.

Vor dem sie sich lächelnd verwandelt hätte,
so aber schwamm sie, allein und singend.
Auf dem Rückweg, braungebrannt, der alte Mann
schnitt und bündelte das Ried.

Fertigte er griechische Flöten? Ägyptens Papiere?
Oder doch die dänischen Dächer der Gegend?
Ein Fisch war gesprungen, da schweifte
sein Blick übers Wasser.

Es waren die staksigen Zeichen der Fischer,
schwarze Flaggen an Stangen,
die aus dem Wasser ragten, an Kormorane
erinnernd, ihre Gelassenheit.

Mathias Jeschke   22.11.2006

Mathias Jeschke
Lyrik