Richard Pietraß
Rochade
Schwäne, rochierend vorm Schilf, atmend in schwindender Rinne
Gründelnd im Traumkraut der Stille, im frierenden Spiegelbild.
Müde tret ich ans Eis, im Schleppnetz dürstender Sinne
Füttern mich Schwäne mit Stille, belauscht mich Rohrpost im Schilf.
Abend legt sich aufs Ohr: eine verwehende Stimme.
Schwäne, entgleitende Sinne, Striche im dunklen Gefild.
Aus: Freigang, Faber & Faber, Leipzig 2006
|
Richard Pietraß
Lyrik
|