Robin Fulton
Die Farben der Nacht
Sind zum Beispiel Eisvögel
— jetzt zur Nacht — gänzlich düster
und Tagetesblüten schwarz?
In meinem Traum ist das Schiff, auf dem ich
stehe und von dem ich gleich falle
noch orangener als Orangen
und die Tiefen, die mich erwarten,
sind an der Oberfläche so zart blau
wie die Eier von Heckenbraunellen.
Ich falle doch nicht. Ich streife
einen Gänseblümchenbusch,
dessen Blätter wie ein Regenbogen sind,
der sich von Grün bis Grün spannt
und dessen gedrängte Schneeblüten
weißglühen, mich wärmen wie Feuer.
An jenem vierten Tag, als die Sonne
eingerichtet wurde, hat Gott da noch
etwas anderes erledigt, Reserve-
Beleuchtung für Träume,
die uns von der Qual schwarzer
Schrift auf schwarzen Seiten bewahrt?
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Robin Fulton 09.03.2008
Grenzflug. Ausgewählte Gedichte. Edition Rugerup 2007
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