MEIN SCHWARZER FLUß
Ich bin mit dem schwarzen Fluß diesen Abend
Der kommt von Wolkenstein her
Noch weich von den Weinbergen bei Meißen
Den Traubenjahren meiner Herbste
Prall von unvorbereiteter Bitterkeit
Ich fuhr die Zschopau immer hinauf
So einen Oktober hatten wir nie
Sagte einer und „Stasi“ war nie
Der Herr der mich ein Stück Taxi fuhr
Hat wohl niemals geliebt nahm nicht teil
Seine Hände nie in zwei Ringe gelegt
Und doch ich hatte den doppelten Herbst
Ein Blatt vor dem einzigen Mund im Verhör
Danach das gewendete Blatt zwanzig Jahre
Das du gelegt auf mein Oktoberherz
Am Abend eines Tages ich glaube du
Hattest Geburtstag fuhr ich schließlich
Hinauf in die Schwärze der eigenen Bitternis
Entgegen immerzu fast bis nach Wolkenstein hoch
Nur zögernd begleitet vom seitenspringenden Mond
Der erzählte mir Märchen die kannte ich schon
Es war einmal: die Weiche der Städte die unter Trauben
Leben es lehnen auch die Seelen der Menschen dort weich
Nichts weiter hab ich erfahren nichts weiter jemals vom Herbst
Am Abend fuhr ich ganz hinauf in die andere Gegend
Fast bis nach Wolkenstein der Zschopau entgegen dort
Wo es ein Du schon lang nicht mehr gibt heute abend
Aber wo wohnst du denn jetzt bittere Liebe?
Wolkenstein der harte der Oktober aus Stein
Ich hörte du wirst ein Haus bauen im Weinberg
Das Maximum der sonnigen Stunden seit Beginn
meiner Aufzeichnungen
Zschopau, 10.10.2005
Utz Rachowski 16.10.2006
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Utz Rachowski
Lyrik
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