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Charlotte Warsen

die karolingische grenze

die wartet schon auf balmen auf den pan. bahn, an palmen, reiben uns die palms mit balm ein, warten. wickeln uns in palmenblatt und folien. die stadt nimmt uns in palmenblättern mit. die stadt wächst roh auf bambusstühlen hoch. die bahn nimmt uns in palmenblättern mit. die stadt winkt uns von fern mit rosshaar zu. die stadt kommt langsam nicht zu uns. die stadt winkt uns von fern mit rosshaar zu die stadt kommt langsam auf, bis plötzlich tach anbricht mit biss und schnitt und ach die stadt liegt plötzlich angeschnitten wach und nisst. es kriecht alles, sie liegt noch lange wach und klappt. sie hat ein aufkommen im flur das uns zerbricht. knistert sie licht: helle helle und lange schläuche. räuberschläue, eilige bräute an kurzen leinen, strahlen. so liegt sie beispielsweise überall an strahlen an. die strahlt dir mitten ins gesicht mit common sense. die stadt ist mittig und an allen schienen streicht sie ihre sensen glatt. vergorene vektoren venen fährten – die dir ins gesicht schlagen. an die beabsichtigten und geästeten. der stadt mit haaren ist das auch egal, und morgens ist ihr konterfei schon klar, geheilte elegie. die stadt liegt friedlich in den mittelchen, die stadt liegt saugstark in den armen da. die stadt schnallt ab und ballert mit erbarmen, ungenau. und die verballerten, die fallen alle sehr genau. die stadt ist nachfüllbar und undeutlich robust. die stadt ist heute regungslos mit tausend schnitten da. die stadt horcht ab, halbiert, ist smart und ragt ganz langsam nach, in alle adern. die stadt labt hart an schwefel und hornissensud. die stadt arbeitet hart an geräten aus nebel. sie scharrt sich um und stakt auf stelzwurzeln, und sankt und schanzt; die blattert stark, sie brandet ans verschattete und kichert sickend ab ins bällebad, ins angstloch ab, die stadt liegt heute augenhoch im stapel a. die stadt liegt heute angsthoch im verfahrensvorgang vor, die stadt liegt heute angsthoch im verführungsvorgang, die lymphe sind schon mittags taubengroß. die stadt liebt alle farben feuerrot, ihr drolliges ansterben. die stadt liebt alle frommen thaumatrop, die stadt liebt alle farben lichterloh. die stadt liebt alle farben hoch, mal so, mal so. die stadt horcht auf: alarm, sie passt an alle schultern und korallen kurbeln an. sie passt an alle schalter und druiden schalter an. die stadt flicht niemals nie. die stadt schläft niemals schief. sie schläft bedrohlich schief und kramt in ihrem augensaft: sand sand sand: alle wände sind ein treiben. rieseln, reiben. die stadt schämt ihren kurs in schlanke helme ein, in schädel, helden, schemel, chirurgie für die chimären ein. und lacht daran. sie schüttelt ihre halme steif und lacht dabei, rast reudig, freutsich: schneller!, rammt. die tauft und schleudert taxen. in denen risse sitzen. P A N I K. sie entschuldigt sich verbindlich und guckt scheu, lüstern und lieb. sie schreibt schöne briefe aus reue und flieht. reibt sich an den weichen schleifen wund. den taxen, schnellen, gleißen….reifen, schienen, schläfen

Aus: vom speerwurf zu pferde. luxbooks 2014

Charlotte Warsen    2015   

 

 
Charlotte Warsen
Lyrik