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Christine Langer
Die Strommasten
Strommasten unterm Schräghimmel,
Die Sonne steht im Geäst, hellerleuchtet
Halten Zweige die Verbindung zur Erde
Die aufbricht unter meinem Blick
Ich sehe die Bäume fliehen,
Ockergelbe Stammflechten fingern nach jungem Gras,
Halme, steinfarben, wuchern in die Kronen
Wo junge Sperlinge schreien
Mir schwindelt bei diesem Aufsteigen der Wipfel,
Bei diesem Eindringen der Vogelstimmen,
Das kurze Jahr wird von einer Kröte eingeholt
Die fest dem Wetter glaubt
Gereihte Strommasten wie Tannen mit trauernden
Zweigen, Stahl, meterhoch, entzündet den Flug
Der Mücken, ein Pfauenauge im Gehölz
Als rostrotes Gespinst, entpuppt, geädert, geschuppt
Aus: Findelgesichter. Klöpfer & Meyer Verlag, 2010
Christine Langer 08.12.2007
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Christine Langer
Lyrik
Lichtrisse
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