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Friederike Scheffler 
 
vakant 
 
(1) 
 
wieviel aufwand sieht sie 
an den fenstern sorgsam leergestelltes 
 
meine damen und herren rotwein 
und reben, steilhänge drinnen 
klettern kinder auf der sitzbank 
 
ein arschvoll glück 
die flügel vom flussbett 
 
am rand der wolke: engelchenflieg. 
 
 
(2) 
 
zimbeln im rhythmus von sportfilialen 
teilrabatt auf running shoes 
 
auf dem felsen schiefertöne 
trimm dich tafeln, dann der ausblick 
 
lore, lore: zieht vorbei. 
 
 
(3) 
 
wenn sie die fontanelle wieder zurück 
auseinander befehlen würde 
 
wenn sie schon mal in frankfurt oder in mainz 
die atmung ändern, rippenbögen aufziehen 
 
wie zelte spannen die handgelenke 
anwinkeln im schlaf vielleicht 
 
könnte sie dann die orte verlöten 
die gleise gefallene leitern 
 
da vorn, weiter vorn.
 
  
 
 
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Friederike Scheffler 
Lyrik 
 
  
  
 
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