Gabriele Trinckler 
morgens um halb vier erobern  
steinmarder die goethestraße bis hinauf
 
zur knesebeck flanieren sie in zweierreihen 
die bürgersteige entlang und demonstrieren
 
in artgerechter einigkeit die animalische 
regentschaft der gier und des hungers
 
nach zerfahrenen tierchen die der asphalt 
alle tage den zungen und zähnen als köstliche
 
leckereien bei einem festmahl in zwölf gängen 
auftischt um mit darwinistischer höflichkeit
 
die ganze pelzige räuberbande im lebensraum 
der urbanen feinde opulent zu bewirten
    
Gabriele Trinckler    01.11.2007    
 
 
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 Gabriele Trinckler 
Lyrik 
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