Kathrin Schmidt
vokalise geht einkaufen
verlorene lippenmüh, könnte man meinen,
wie du die vokalise zum einkaufen schickst,
aber das geöffnete mundkuvert gibt linien her,
die sich allmählich verstricken, die netze
nötigen händlern rabatte ab für überflüssige dinge,
schmale etuis für deinen gelenkigen körper,
ketten, in denen du niemals zu liegen gedenkst
oder rabattenpflanzen, denen der grund fehlen wird.
ein verkäufer aber spricht wilde katzen zwischen
die monophthonge, nichts bleibt, wie es war,
das mundkuvert zieht das netz ein, in der höhle
dahinter rollen die schönen vokale sich still,
sie stecken im hals wie schlafende kinderknochen.
Kathrin Schmidt 01.05.2009
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Lyrik
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