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Marit Heuß
Onkel-SchauUnd da waren diese Straßen mit Siedlungshäusern und an jedem Fenster stand, mit jener Starre ptolemäischer Skulpturen, ein Onkel, gekleidet in englischrote Turnhosen und Feinripphemden (oh Anblick) diese Onkel brüllten auf mich ein, schrien mich an (oh subtile Unterredung) Onkel schreckten mich mit lauter Singstimme ein (oh schöner Tischgesang) Onkel sprachen mich mit Zynismus an (oh lustige Späße, oh frecher Scherz) fragten aus schattigen Augen nach meinem Freund (oh nachsichtig zu verzeihende Frage), deuteten mit dem Handrücken gegen mein Gesicht (oh Dank, oh Milde des Anklangs) Onkel rückten mit selbst gebauten Grasmähern gegen mich an, es gab keinen Onkel hier in diesen Straßen, der nicht gegen mich vorgegangen wäre dabei flog doch ein Schwarm Schwäne auf, Schwäne über diese Siedlung hinweg, schaut! (und auch die Schwäne, hier selbstredend nicht hold, trieben schwerfällig aus den Abräumen auf) Wehe, wie ich sie schmallippig bestaunte (die poetische Rede lässig markierend) ich im Flügelrhythmus der Tiere meinen Roller trieb (immer nachhause, immer nachhause!) mein Geist in mir träumend (das heißt: voll namenloser Angst)
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