Markus Breidenich
REQUIEM
Vorletztes Jahr, es gab ja erste Zeichen, eines
Nachts, wir sahen schwarz, im Spätprogramm
die Sterne vor den Augen, Popcorn
aus den Satellitenschüsseln fallen.
Als Wolken sich von Süden vor die Bilder schoben.
Jemand Geld von uns verlangte für die nächsten dreißig
Monate im voraus.
Fieberhaft. Im Keller unsres siebten Hauses suchten wir
nach Unterlagen über Orte, Zeiten jeder
Sendung. Gaben Daten, die wir fanden,
die Ermächtigung zum Einzug der
Geburten weiter, als der Wind sich drehte. Und die
Aufklärung des Himmels über uns
es kälter werden ließ. Der Schüttelfrost sich
auf Antennenstäbe legte. Wir von ferne noch
den Schnee im Dritten sahen, später – wie vorhergesagt –
nach kurzer, schwerer Krankheit dann verschieden.
Markus Breidenich 19.01.2007
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Lyrik
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