Der als Skandalautor bekannt gewordene Michel Houellebecq wird mit dem Prix Goncourt 2010 ausgezeichnet. Der Preis gilt als bedeutendste Literaturauszeichnung Frankreichs. Seit 1903 ehrt die Académie Goncourt damit das beste französischsprachige Erzählwerk des Jahres
Houellebecq, der lange Zeit als enfant terrible der französischen Literaturszene galt, wurde vor allem durch seinen Roman „Elementarteilchen“ international bekannt. Bereits in den Jahren 1998 und 2005 war er für den Prix Goncourt nominiert, ging jedoch beide Male leer aus. Die Zuerkennung des Preises für seinen Roman „Karte und Gebiet“ (erscheint auf Deutsch im März 2011 bei DuMont) wird von den Feuilletons unterschiedlich gewertet. Einerseits, so ist man sich einig, sei die Auszeichnung Houellebecqs nur eine Frage der Zeit gewesen. Andererseits bemerken Kritiker, dass mit „La carte et le territoire“, so der Originaltitel, ausgerechnet der „bravste“ Roman des Autors geehrt wird.
Der Prix Goncourt ist mit 10€ nur symbolisch dotiert. Zu den Preisträgern gehörten in der Vergangenheit unter anderem Jonathan Littell, Marguerite Duras und Marcel Proust.
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